68.000 km2 Insel, noch nicht einmal 1% von Australien. Knapp 500.000 Menschen leben hier und 43% des Landes sind geschützter Nationalpark. Tolle Landschaften und geheimnisvolle Tiere, wie z.B. der „Tasmanische Teufel“ – Grund genug, sich die Insel einmal näher anzuschauen…

Für Hendrik war es die 6. Nacht am Stück, die er a)  n a c h  zwölf Uhr ins Bett ist und b) am nächsten Morgen  v o r  6:30 Uhr aufstehen musste. Ich hatte Tag für Tag nach „relocations“, also Campern die nach Tasmanien gebracht werden mussten, geschaut. Als am Freitag wieder kein Angebot zur passenden Zeit dabei war, lief mir die Zeit davon und ich habe schweren Herzens einen Flug und einen Mietwagen am Samstagmorgen nach Launceston, Tasmanien, gebucht.

Am Flughafen angekommen, ging’s gleich mit dem Mietwagen nach dem Frühstück in die Cradle Mountains, einem Nationalpark mit fantastischen Bergen, wunderschön gelegenen Seen und tollen Walking-Tracks. Leider hatte ich nur von Samstag bis Dienstag Zeit und musste mir die Sahnestückchen Tasmaniens rauspicken. Die Fahrt dauerte bis in den Nachmittag, es war allerdings noch Zeit für einen 2-Stunden-Track zum „Crator Lake“.
Auf dem Rückweg stolperte ich über einen Wombat, der völlig unbeeindruckt rund um mich herum graste. Bei dem Versuch, die schönsten Fotos zu machen fing ich mir (wieder einmal) einen Blutegel ein, den ich beim Abendessen bemerkte. Nachdem jeder sich nach weiteren dieser Mistviecher durchsucht hatte, konnte Entwarnung gegeben werden. Hendrik und ich wollten noch einen der tasmanischen Teufel in der Dämmerung erwischen und zogen wieder los. So ging es durch feuchte Wiesen und flache Bäche, ich mit wasserdichten Wanderschuhen und Löchern in der Sohle und Hendrik mit passenden, wasserdurchlässigen, flachen Sneakers.
Mit klatschnassen Füssen und erfolglos kamen wir wieder vor die Hütte. Hendrik stapfte zum Plumpsklo und ich wollte mir die Schuhe ausziehen, als ich 4 weitere der blutsaugenden Teufel erspähte – alle auf meiner linken Hand. Sich die Klamotten vom Leibe reißend, rief ich Hendrik zu, das gleiche zu machen und wir beide entdeckten alles in allem ca. 20-30 weitere der fiesen Würmer, von denen sich zum Glück „nur“ zwei bereits festgesaugt hatten – einer an Hendriks und einer an mein Bein. In einer erbarmungslosen Tötungsaktion wurde allen Blutegeln der Garaus gemacht, entweder Feuertod oder sie wurden von meinem Taschenmesser zerschnitten (in vier Teile, nur um ganz sicher zu gehen).
Erst jetzt wurde uns auf einmal klar, warum die ganzen anderen Wanderer so komische Gummiüberzieher von Hikingschuh bis Knie angeschnallt hatten – naja jeder fängt mal klein an 😉

Am nächsten Tag mussten erst mal neue Trekkingschuhe für mich gekauft werden, ich musste mich heulend von meinen extra nach Melbourne geschickten Tretern verabschieden. Anschließend konnte wieder geklettert werden, allerdings machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Die Bilder von der „Bay of Fire“ und von „Wineglass Bay“ sind daher eher natürlich als atemberaubend.
Immerhin retteten wir auf dem Weg nach Wineglass Bay einen Kokaburra, der sich mit gebrochenem Flügel ziemlich leicht fangen ließ.

Um den doch spürbar höheren Reisekosten in Australien ein Schnäppchen zu schlagen, wurde wieder nach Couches bei www.couchsurfing.com geschaut und verstärkt Anfragen gestellt und siehe da, gleich zwei Angebote flatterten per E-Mail bzw. SMS ins Haus und somit konnte ich in Hobart kostenlos bei Naarma, einer aus Israel stammenden Studentin übernachten und bekam am nächsten Morgen gleich noch ein Frühstück serviert.
An meinem letzten Tag in Tasmanien fuhr ich auf die „Tasman Peninsula“ und konnte bei Sonnenschein tolle Aufnahmen von Buchten, Felsen und Stränden machen, bevor ich den Mietwagen wieder zurückgab und mich in den Flieger nach Sydney setzte.
Dort verbringe ich eine Nacht bei Matthias, einem Freund von Patric, bevor ich wieder einen Camper habe und die Ostküste Australiens von Sydney über Goldcoast, Brisbane, das Great Barrier Reef  und Cairns entlang Richtung Norden fahre.